Der rotbraune Ziegelturm steht am West-Ende der Hallig Langneß, auf der nicht
mehr bewohnten alten Peterswarft. Die Warft ist mit einer Steindecke befestigt.
Das Laternenhaus ist eine Stahlkonstruktion mit Kupferdach. Das Leuchtfeuer
wurde anfangs mit Petroleum betrieben, ab 1927 mit Flüssiggas und seit 1960 ist
der Leuchtturm elektrifiziert. Das Licht wird durch 24 V/150 W
Halogen-Axialglühlampen mit Vierfach-Wechselanlage und elektrischer Taktung
erzeugt. Der Leuchtturm ragt bei hoher Sturmflut einsam aus dem Wasser. Die
Gischt und des Salzwassers hat ihn frühzeitig verwittern lassen. Deshalb hat man
ihn 1953 mit Radialziegeln auf Luftschicht verblendet. Das Leitfeuer
bezeichnet das Fahrwasser "Süderaue". Der Leuchtturm und die Warft stehen unter
Denkmalschutz. Hier eine Abwicklung der Laternenverglasung als
PDF-Datei.

Vom Fähranleger Schlüttsiel aus fährt die Fähre der Wyker
Dampfschiffs-Reederei die Halligen Hooge und Langeneß sowie die Insel
Amrum
an. Insel und Hallig – das ist ein Unterschied, der dem Fremden nicht
unbedingt auffällt, für die Bewohner aber entscheidend ist. Eine Hallig besitzt
keine Winterdeiche und ist daher weniger gegen Sturmfluten geschützt. Den Schutz
bieten die Warften, drei bis vier Meter hohe Erdhaufen, die sich von fern wie
Maulwurfshügel aus der Nordsee erheben, für den Schiffsreisenden scheinbar ohne
Landverbindung untereinander, bis er beim Näherkommen dann doch die verbindende
Uferlinie erkennt. Langneß ist aber nicht nur mit dem Schiff erreichbar. Ein etwas erhöhter
Schienenweg führt durch das Watt über die Nachbarhallig Oland zum Festland nach
Dagebüll. Wenn dieser kleine Damm nicht überflutet ist, kann eine
motorbetriebene Lore Menschen und Lasten befördern. Früher besaßen diese Loren
noch Segel. Die Gäste lernen bald den Gezeitenkalender studieren, denn Ebbe und Flut
bestimmen
das Leben auf einer Hallig. Wenn sich der "blanke Hans" bei
auslaufendem Wasser um viele Kilometer zurückzieht, entsteht die Zauberwelt der
Wattlandschaft. Es ist, als würde sich der Schöpfungsakt mit der Teilung von
Wasser und Land täglich neu vollziehen. Wer organisierten Unterhaltungsurlaub sucht, ist auf einer Hallig verkehrt. Das
Programm wird fast ausschließlich von der Natur bestimmt. Die Warftbewohner
haben den Mini-Tourismus gut im Griff. Er ist fester Bestandteil ihres Budgets
geworden.
Am
20.05.2012 gab es auf der Hallig Langeneß einen
Leuchtturmtag. Dazu gab es einen Sonderstempel der Deutschen Post mit den
Motiven der Leuchttürme Langeneß und Oland. |