Die gelben Ziegelsteinen des
Leuchtturms wurden später teilweise durch rote Ziegel ersetzt, da sie an der
Westseite den wechselnden Witterungseinflüssen nicht standhielten. Die 2,50 m hohe gusseiserne
Laterne und die Galerie mit dem Geländer sowie die 2,41 m hohe und 1,84 m breite
Gürtellinse stammen von dem alten
englischen Leuchtturm auf Helgoland.
Anfangs erzeugte eine zweidochtige Mineralöllampe mit einer Umlaufblende ein weißes, unterbrochenes Gruppenfeuer. Die Drehbewegung der Umlaufblende
wurde durch ein Uhrwerk in der Laterne erzeugt, dessen Zuggewicht in der Turmmitte
hinabgeführt wurde. Die Laufzeit des Uhrwerks betrug 13 Stunden und musste
danach von Hand wieder aufgezogen werden. Ein schmaler grüner Sektor verweist
auf die Ansteuerungstonne für den Fehmarnsund. Ende 1928 wurde das Leuchtfeuer
elektrifiziert. Als Hauptlichtquelle diente zunächst eine 220 Volt Glüglampe mit 1000
Watt, die eine Lichtstärke von 23.000 Hefnerkerzen erzeugte. Bei Ausfall des
elektrischen Stromes oder einem Defekt der Glühlampe wurde auf einem Drehtisch ein hängender Gasglühlichtbrenner in den Fokus der
Linse geschwenkt. Heute wird als Lichtquelle eine HQJ-T 400 W
Halogenentladungslampe eingesetzt. 1936 hat man beim Leuchtturm Staberhuk
eine Nebelsignalstelle mit einem elektrischen Membransender mit der Kennung:
Morsebuchstaben S T (Staberhuk) eingerichtet. 1974 wurde das mechanische Uhrwerk
mit dem Zuggewicht ausgebaut und die Umlaufblende elektrisch angetrieben. Um
etwa 1987 wurde das Nebelsignal abgeschaltet. 1998 wurde das
Ziegelmauerwerk des historischen Leuchtturms saniert, die Laterne entrostet und
neu lackiert sowie die Blitzschutzanlage erweitert. Das Leuchtfeuer Staberhuk
bezeichnet als Orientierungsfeuer den Fehmarnsund und wird von der
Verkehrszentrale in Travemünde ferngesteuert. Bei Stromausfall steht eine
Notstromanlage zur Verfügung. Das alte Wärterhaus wird heute als Ferienhaus genutzt.
Leuchtturm Staberhuk 1903, Bildquelle: Archiv
WSA Ostsee
Wegbeschreibung:
Den Leuchtturm
Staberhuk, im Südosten der Insel Fehmarn, erreicht man von Burg aus
in Richtung Meeschendorf. Im Ort der Straße nach Staberdorf und dem
Schild Leuchtfeuer folgen. Über die Dörpstraat und
Staberhuk bis zum Parkplatz neben dem
Funkturm der Bundeswehr fahren und das Auto dort abstellen. Rechts am
Steilufer dem Trampelpfad für ca. 1 Kilometer zu Fuß folgen. Der
Zutritt zu dem umzäunten Gelände ist verboten. Wer mit dem Fahrrad fährt,
kann kurz vor dem Parkplatz rechts abbiegen und dann auf dieser
Straße bis zum Feuer fahren (für Pkw's verboten).
Inventarienzeichnung für das Leuchtfeuer Staberhuk.
Quelle: Architekturmuseum TU Berlin
Die Insel Fehmarn mit Steilufern
und flachen, weit in die See auslaufenden Küstenbereichen, zeigt auf kleinem
Raum eine Wiederholung fast der gesamten, sehr abwechslungsreichen Ostseeküste:
Hier wie dort gibt es Steilküsten, an deren Abbruchufern das Meer nagt. Hier wie
dort wird ständig Bodenmaterial durch küstenparallele Strömungen abtransportiert
und an anderen Stellen wieder abgelagert. Die urwüchsigen Steilküsten im Osten
der Insel laden vor allem im Frühjahr, wenn Scharbockskraut und Buschwindröschen
gelb und weiß durch die noch unbelaubten Bäume und Sträucher leuchten, zu
romantischen Spaziergängen ein. Der expressionistische Maler,
Ernst Ludwig Kirchner, verlebte die Sommermonate 1908, 1912, 1913 und 1914 auf
der Insel Fehmarn und schuf dort einen wichtigen Teil seines Werkes. 1912 bis
1914 wohnte er in Staberhuk, am südöstlichen Ende der Insel, im Haus der Familie
des Leuchtturmwärters Ernst Friedrich Lüthmann. Kirchner malte hier unter
anderem den Leuchtturm Staberhuk. Das Originalbild von 1912 hängt im Museum of
Art in Pittsburgh, Pennsylvania, USA. Nähere Informationen gibt es in der "E. L.
Kirchner Dokumentation" in der Stadtbücherei von Burg auf Fehmarn, Bahnhofstraße
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