Der vierkantige Gittermastturm steht auf dem äußeren Molenkopf von
Jönköpings Hafen. Er ist unten schwarz oben weiß. Am 13.
Oktober 1915 beschloss die königliche Lotsenbehörde, dass auf der neuen Mole
in Jönköpings Hafen ein Hafenfeuer errichtet werden solle. Anfang 1916 wurde
ein AGA-Feuer der 4. Ordnung am äußeren Ende der Hafenmole installiert. Das
Feuer bestand aus drei Hauptteilen: Unterteil, Mittelpartie und Haube. Im
Unterteil war der Leuchtapparat geschützt untergebracht. Die Mittelpartie
bestand aus dem Außenglas und dessen Einfassungen und den Linsen mit der
Steuerung. Die Haube war auf der Leuchte befestigt und diente als
Ventilator. Diese spezielle Konstruktion machte die Leuchte vollkommen
sturmsicher. Der
schwedische Ingenieur, Nils Gustaf Dalén erhielt 1912 den Nobelpreis für
Physik für seine Erfindung von selbst wirkender Regulatoren, die in
Kombination mit Gasakkumulatoren zur Beleuchtung von Leuchttürmen und
Leuchtbojen verwendet werden. Das erste AGA-Feuer wurde 1904 am Gåsfetens
fyr installiert. Nach der
Restaurierung der Feuerleuchte wurde sie zum 100. Jubiläum des Segelklubs
von Jönköping 1990 neben dem Klubhaus aufgebaut.
Jönköping liegt an der Südspitze des Vätternsees - dem zweitgrößten See in
Südschweden. In diesem See gibt es eine Forellenart, die sogar von
Fischmäkelern nicht verschmäht wird.
Das Leuchtfeuer befindet sich am äußeren Ende der Hafenmole von Jönköping. Parken
kann man auf der Järnvägsgatan in der Nähe des Rathauses. Wenn man in
Jönköping ist, sollte man unbedingt das Zündholzmuseum besuchen. In Schweden
wurde das Sicherheitszündholz erfunden und in Jönköping befindet
sich eines der wenigen Zündholzmuseen der Welt.
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Kanäle in Jönköping
Munksjökanal
Seit jeher hat Jönköping seinen Hafen im Munksjön, geschützt vor dem wilden
Binnenmeer des Vättern, obwohl es im Vättern seit dem 17. Jahrhundert auch einen
Steinsteg gibt. Durch den Bau des Göta-Kanals entwickelte sich Jönköping
stark als Hafenstadt. Um dies noch besser zu nutzen, wurden sowohl der
Munksjökanal als auch der Hafen innerhalb von Munksjön ausgebaut. Der Hafen "Breda
Hamnen" wurde hauptsächlich von kleineren Bauernbooten genutzt, die mit
ihren Produkten hauptsächlich zu verschiedenen Märkten fuhren. Zu Beginn des
20. Jahrhunderts stellten die drei Brücken über den Kanal ein großes Hindernis
für die größer gewordenen Schiffe dar, sodass der Außenhafen 1914 erheblich
erweitert wurde. Der Hafen "Breda Hamnen" wurde Ende des 19.
Jahrhunderts geschlossen. Im Laufe der Jahre wurden einige Aufschüttungen
vorgenommen und der ehemalige Hafen lag dort, wo sich heute Östra Torget
befindet. 1975 wurde der Munksjökanal als öffentliche
Wasserstraße aufgehoben. Im Munksjön befand sich der Bootsliegeplatz und der
Winterlagerbereich der Jönköpinger Segelgesellschaft. Ihre Mitglieder mussten
ihre Booten im April 1975 am alten Liegeplatz am Munksjön ausbooten und ein
letztes Mal auf dem Hafenkanal zu ihrem neuen Quartier in Domsand überführen.
Der Munksjö weist heute immer noch große Umweltprobleme auf, die durch die
Industrie am See und an seinen Nebenflüssen verursacht wurden. Vor allem die
Papierfabrik am Westufer des Munksjön führte mit der damaligen Technologie zu
großen Umweltproblemen im See. Aus Umweltschutzgründen und insbesondere im
Hinblick auf die zentrale Lage des Munksjön wird die Wasserqualität heute
sorgfältig überwacht.
Liljeholmskanal
Der Liljeholm-Kanal wurde auf dem alten Jönköping-Gripenbergs-Järnväg-Damm
gebaut, nachdem die Eisenbahn Anfang der 1930er Jahre dort stillgelegt wurde. Ziel
war es, die Wasserqualität in Munksjön zu verbessern. Mit Hilfe einer
Pumpstation beim Vättern, nördlich von der Sandgatan, wurde Frischwasser in einem
Durchlass zum Liljeholmkanal geleitet, der nach Rocksjön
führte. Der Liljeholmkanal ist heute ein Paradies für Enten, Schwäne und andere
Vögel, da er selten zufriert. Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von
Wasserinsekten, Kaulquappen, Krebstieren sowie Stachel- und anderen kleinen
Fischen, die sie hier im Liljeholm-Kanal häufig finden.
Simsholmskanal
Diese Zufuhr von Frischwasser über den Liljeholmkanal nach Munksjön reichte
nicht aus und letztendlich konnte die Papierfabrik Munksjö dieses Wasser nicht
mehr als Prozesswasser verwenden. Die Stadt Jönköping war deshalb gezwungen eine neue
Pumpstation in Simsholmen zu bauen und den Simsholmkanal zu graben. Das
Frischwasser wurde dann ab den 1950er Jahren über einen Durchlass zur
Papierfabrik Munksjö gepumpt. Über den Munksjökanal wird das Wasser zum
Vättern zurückgeführt. Beide Kanäle existieren noch und erfüllen auch
heute noch die gleiche Aufgabe.
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