Im Deutschen Reich wurde 1873 das Seezeichenwesen eingeführt. Nach dem Ende des
Zweiten Weltkriegs reduzierte sich die Arbeit des Seezeichenwesen in der
DDR-Zeit auf den Bereich der sowjetischen Besatzungszone. Der Seehydrographische
Dienst der DDR hatte rund 2000 Heul-, Leucht- und Glockentonnen an der
Ostseeküste ausgelegt, um Fahrrinnen, Warn- und Sperrgebiete oder Untiefen zu
markieren. An der Grenze zur BRD wurden sog.
Grenztonnen verlegt. Anfangs diente Ölgas als Brennmittel, das einen Betrieb von bis zu
fünf Monaten gewährleistete. Das Gas wurde von einem Schiff in den Schwimmkörper
der Leuchttonne gepumpt. Seit den 1950er Jahren wurde immer öfter Propangas
eingesetzt. Ab 1968 wurden die ersten bis dahin mit Gas
betriebenene Tonnen auf Elektrobetrieb umgestellt.
Hier einige Fotos von Leuchtbojen aus der DDR-Zeit.
Quelle: Archiv WSA Stralsund
Leuchtboje von 3,9 m³ Inhalt für Ölgasfüllung, Gewicht ca. 3275 kg
Leucht- und Pfeifboje mit Schwanzrohr und Ballastring mit 10 m³ Inhalt für Ölgasfüllung, Gewicht ca. 6300 kg
Links: Leuchtboje von 11 m³ Inhalt für Ölgasfüllung mit Tagesmarke. Rechts: Ansteuerungstonne Gellen
Leuchtbojeneinsatz mit Batterie und Steuerelektronik im wasserdichten Gehäuse 1985
Auf einem Tonnenleger wird ein neuer Batteriekasten in den Bauch einer Leuchttonne eingesetzt.
Heute werden Leuchttonnen ausschließlich mit wartungsfreier Solartechnik und einer
mit einem Mikroprozessor gesteuerten Stromregelung betrieben. Mit der programmierbaren
Steuerung lassen sich sowohl die Kennungen als auch verschiedene Tragweiten
einstellen. Das Ein- und Ausschalten des Lichtes erfolgt über einen eingebauten Helligkeitssensor.
Außerdem sind die heutigen Leuchttonnen über Infrarot bzw. über Funk
fernsteuerbar. Die Lebensdauer einer mit Solarstrom betriebenen Leuchttonne
beträgt bis zu fünfzehn Jahren.
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