30.08.2008 Fehmarn ist einer der niederschlagsärmsten und sonnigsten Orte
Deutschlands. Doch heute nieselt es und wir beschließen bei dem schlechten
Wetter das Meereszentrum Neptun zu besuchen. In 40 Aquarien wird eine Vielzahl
von Fischen gezeigt. Tausende bunter Fische tummeln sich zwischen Korallen und
Wasserpflanzen. Der größte Andrang herrscht vor einer Scheibe, hinter der die
Seepferdchen ihr Zuhause haben. Die kleinen Schwimmer sind etwa zehn Zentimeter
groß und werden mit ein Zentimeter kleinen Schwebegarnelen gefüttert. Blaues
Speziallicht lässt in einem Glaszylinder die prachtvollsten Blumentiere
leuchten: Korallen schimmern grün, Anemonen rosa, Zylinderrosen bewegen ihre
orangefarbenen Tentakeln, mit denen sie ihre Beute fangen und durch Nesselgift
betäuben. In einem gläsernen Tunnel aus Panzerglas lassen sich 18 Haie in dem
größten Hai-Aquarium Deutschlands bestaunen.
31.08.2008
Morgens ist der Himmel so strahlend blau, die Luft so warm, dass wir gar nicht
schnell genug das Frühstück verdrücken können. Im Fehmarner Urlaubs-Kurier lesen
wir, dass gestern auf dem Burger Marktplatz das 15. große
Harley-Treffen war.
Einmal im Jahr vermischt sich auf Fehmarn das Geschrei der Möwen mit dem dumpfen
Motorengeräusch von rund 500 Harley-Davidsons. Höhepunkt war die gestrige Parade
über die Insel, zu der sich die Maschinen in Höhe des Rathauses sammelten.
Diesmal ging die Fahrt über Landkirchen, Lemkendorf, Teschendorf, Avendorf,
Blieschendorf und Wulfen zum Burger Südstrand. Gegen 18 Uhr traf der Konvoi
wieder am Marktplatz ein und die Party ging richtig los. Im Zelt vor der Bühne
floss am Bierwagen reichlich Kühles aus den Fässern und eine Band spielte
Livemusik auf der Bühne. Heute um 11 Uhr ist Biker-Gottesdienst auf dem Markt,
den ich mir ansehen will. Mit dem Fahrrad fahre ich von Strukkamphuk die 10 km
nach Burg. Die Pastorin wurde gerade von einem Trike zum Platz gefahren,
begleitet von etlichen Donnervögeln. Nach einer kurzen Einleitungsrede sang die
ganze Versammlung statt einem Kirchenlied "Morning has broken" von Cat Stevens.
Das beeindruckte mich als überzeugter Atheist so, dass ich noch ein wenig blieb
und dem Gottesdienst mitverfolgte. Im Laufe des Nachmittags brummten die Harleys
wieder ab.
01. September 2008
Morgens fahren wir mit dem Fahrrad nach Landkirchen, um dort noch ein
Urlaubs-Mitbringsel zu kaufen. Der Schlachtermeister auf der Hauptstraße hat den Flügger Leuchtturm zu einer Mettwurst verarbeitet. Die lecker gewürzte Füllung
steckt in einer Stoffhaut, die dem Flügger Leuchtturm nachempfunden wurde. Am
Mittag geht es zum Gasthof Bannesdorf neben der Johanniskirche in Bannesdorf.
Dort bestellen wir uns Pangasius-Fischfilet mit Tomaten und Käse Überbacken,
dazu gibt es Petersilienkartoffeln, zerlassene Butter und einen Teller voll mit
knackigem Salat.
02. September 2008
Keine Wolke am Himmel und die Sonne strahlt. Wir beschließen eine Radtour zum
Flügger Leuchtturm. Die meisten Felder sind gemäht, nur ein paar kurze Halme
ragen noch aus dem Boden - und bevor die Trecker mit den Pflügen kommen, ist
jetzt Platz fürs Drachenvergnügen. Familien oder Kinder allein lassen ihre
bunten Flieger in den Himmel steigen. Bei strahlendem Himmel haben wir vom
Leuchtturm aus eine herrliche Aussicht über die Insel und den Fehmarnsund. Auf
dem Rückweg machen wir bei Kolle's Fischpfanne in Lemkenhafen Rast. Bianka
bringt uns je einen Riesenteller mit drei knusprig gebratenen Ostsee-Heringen, Bratkartoffeln und gemischten Salat. Mit vollem Bauch fällt uns der Heimweg
schwer. Am späten Nachmittag liegt die Ostsee fast regungslos da. Es ist nahezu
still, nur ein paar Möwen zanken sich am Ufer um ihre Beute. Die Septembersonne
färbt den feinen Sand golden. Der Strand ist menschenleer. Wir schieben unsere
Fahrräder durch den Sand und üben uns in Gelassenheit. Man hört nur das kaum
spürbare Rollen des Meeres.
03. September 2008
Besonders hübsch ist es am Hafen von Burgstaaken, wenn die Fischer morgens durch
die Gischt an Land zurückkommen, um dort ihren frischen Fang zu verkaufen. Wir
ergattern zwei Dorsche und zwei Schollen, die wir einfrieren und mit nach Hause
nehmen. |