Der Einsatz von Ruderrettungsbooten blieb stets mit erheblichen Gefahren
verbunden. Daher versuchte man vom Ufer aus Leinenverbindungen zu
gestrandeten Schiffen herzustellen. 1785 gab es erste Versuche, mit
einer Kanonenkugel eine Leine an Bord eines gestrandeten Schiffes zu
schießen.

Raketenapparat mit Pferdevorspann im
Neuharlinger SAR-Museum
Im 19. Jahrhundert wurde das Verfahren mit Leinengewehr und
Raketenschussapparat ständig verbessert. Es wurde dadurch möglich, über
mehrere hundert Meter hinweg Verbindungen herzustellen.
An den Pommerschen Küstenabschnitten hatte man um 1850 in Darßer Ort,
Kloster, Glowe, Neu Mukran und Göhren Rettungsstationen mit
Leinen-Mörsern errichtet. Diese Mörser wurden ab 1870 von
Raketenapparaten mit größeren Reichweiten ersetzt. Besonders hohe
Rettungsziffern durch den Einsatz von Rettungsraketen wurden von den in
der Nähe des felsigen Kap Arkonas liegenden Stationen Lohme und Glowe
auf der Insel Rügen erreicht.
Die komplette Ausrüstung einer Raketenstation wog ca. 600 kg. Sie wurde
seit 1876/77 mit kleinen Vierrädrigen Wagen, die von zwei Pferden
gezogen wurden, auch in schwierigem Gelände zum Einsatz gebracht. Später
wurden die Wagen durch motorisierte Kettenfahrzeuge ersetzt.

Motorisiertes Kettenfahrzeug im Deutschen
Schiffahrtsmuseum Bremerhaven
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