Das Semaphor (griechisch: Zeichenträger) stand auf der
Landungsbrücke des Leuchtturms Hohe Weg,
27
km nordwestlich von Bremerhaven in der Außenweser.
Es diente von 1893 bis 1973 den in Richtung Nordsee fahrenden Schiffen als Hinweis auf die bei
Borkum (B) und
Helgoland (H)
herrschende Windrichtung und Windstärke.
Jeweils sechs 1,5 Meter
lange Zeiger zeigten die Windstärken 1-12 an, wobei ein Signalarm jeweils für
zwei Windstärken stand. Ein Signalarm in einem Winkel von 45 Grad stand für eine
Windstärke. Das Bild rechts zeigt Windstärke 3 für Borkum und Windstärke 5 für
Helgoland. Auf den an einer Rahe des Semaphormastes sitzenden Windrosen
werden die Windrichtungen durch zwei 4,5 Meter lange Zeiger beschrieben. Die Informationen über Windgeschwindigkeit und Windrichtung wurden den
Leuchtturmwärtern zweimal täglich telegrafisch aus Borkum und Helgoland
übermittelt und ebenso oft wurde die Anlage entsprechend eingestellt.
Im 19. Jahrhundert standen Semaphore als optische Telegrafen an vielen markanten
Plätzen der europäischen Küste. Seit 1873 waren sie auch im Deutschen Reich an
Nord- und Ostsee als Windanzeiger für die Schifffahrt gebräuchlich. Durch die
Automatisierung der Leuchttürme an der Weser wurde im Juli 1973 auch die
Besatzung des Leuchtturms Hohe Weg abgezogen. Das bedeutete gleichzeitig die
Stilllegung des Semaphors, das nur für Handbetrieb eingerichtet war. Aus
Sicherheitsgründen musste das stark verrostete Stahlgerüst 1976 abgebaut werden.
Im Sommer 2005 wurde
das Semafor in Bremerhaven auf der Nordmole als maritimes Denkmal wieder
aufgebaut. Die
beiden geborgenen Windrosen des alten Semaphors konnten dabei
wiederverwendet werden. Die entsprechenden meteorologischen Daten werden vom
Deutschen Wetterdienst alle zwei Stunden online gesendet und mittels
elektrischer Motore auf die Zeiger übertragen.

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