1860 wurde auf einer Düne in Osetnik, östlich von Leba, eine rund 20 m hohe,
rot-weiße Holzbake in Form eines achtseitigen Pyramidenstumpfs errichtet. Zu
deutschen Zeiten wurde dieser Ort Stilo genannt. Von 1904 bis 1906 wurde rund
1100 m vom Ostseeufer entfernt, auf derselben, etwa 45 m hohen Düne, ein
16-eckiger Leuchtturm gebaut. Als Fundament dienten schwere Granitböcke, die per
Schiff aus Skandinavien herangeschafft wurden.
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Der Turm hat am Fuß einen Durchmesser von 7,3 Metern und verjüngt sich nach
oben. Die gusseisernen, trapezförmigen Elemente wurden von innen verschraubt und
an den Fugen mit Blei abgedichtet.
Von außen ist der Turm mit drei horizontalen Streifen in den Farben Schwarz,
Weiß und Rot lackiert. Die runde Laterne mit zwei umlaufenden Galerien ist weiß
gestrichen. Insgesamt ist der Turm in 10 Etagen mit
Stahlböden aufgeteilt, die mit einer umlaufenden Stahltreppe verbunden sind. In
der oberen Etage befindet sich ein mit Kork isolierter und mit Holz verkleideter
Wärterraum. Der Leuchtturm Stilo war von Anfang an mit einer elektrischen
Lampe ausgerüstet, deren Optik für ein Blitzfeuer eingerichtet war. Der Strom
wurde anfangs in einem Maschinenhaus erzeugt. Als Reservelicht
diente eine Gaslampe. 1938 entstand neben dem Leuchtturm ein neues
Maschinenhaus und ein Wärterhaus. Als die Polen den Leuchtturm nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in
Betrieb nahmen, behielten sie den Namen Stilo bei. 1975 wurde der Leuchtturm
renoviert und die alte Optik durch drei moderne Lichtpaneele mit 24
Halogenstrahlern
auf einem Rotationstisch ersetzt. Heute erfolgt die Stromversorgung aus dem
öffentlichen Netz. Der Leuchtturm Stilo verfügt über einen eigenen
Stromgenerator, der den Betrieb bei Stromausfall sicherstellt.

Körtes Drehscheinwerfer mit einer katodioptrischen Scheibenlinse von 250 mm Brennweite
sowie einer Otterblende auf einem gemeinsamen
Drehtisch. Die Kennung ist eine Blitzgruppe von drei Blitzen: 0,1 Sek. Blitz +
2,9 Sek. Pause + 0,1 Sek. Blitz + 2,9 Sek. Pause + 0,1 Sek. Blitz + 5,9 Sek.
Pause. Die gut erhaltene Leuchtfeueroptik aus dem Jahr 1906 befindet sich in der Museumsausstellung von
Rixhöft (Rozewie).
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