Leuchtturm Arngast

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Typ: Orientierungs- und Leitfeuer

Leuchtturm Arngast

Internationale Nr. B1152
Deutsche Nr. 319500
ARLHS: FED 021
Position: 53°28’53" N - 08°10'54" E
Kennung:

F WRG  
W 135°-142°, G -150°, W -152°,
G -174,6°
, R 180,5°-191°, W -213°,
R -225°
, W 286°-303°, G -314°

Fl WG 3 s   0,8+(2,2) s
G 174,6°-175,5°
, W -176,4°

Fl(2) W 9 s   0,8+(2,2)+0,8+(5,2) s 
177,4°-180,5°

Oc W 6 s   1+(5) s   176,5°-177,4°

Optik: Gürtellinse  F = 300 mm
Bauwerkshöhe: NN +36,27 m
Feuerhöhe: NN +31,62 m
Tragweite: weiß 21 sm, rot 16 sm, grün 17 sm
Inbetriebnahme: 15. Oktober 1910
Foto: April 2019

Der rote Leuchtturm mit weißem Band steht auf dem Watt in der Nähe des Leitdammes. Der runde Turm mit einem Durchmesser von 8,5 m am Fuß wurde auf einer Gründung von 112 Holzpfählen mit einer Länge von ca. 8 m und einem Durchmesser von 30 cm im Durchmesser errichtet. Gegen den Bohrmuschelbefall wurden die Pfahlköpfe mit einer Tonrohrummantelung versehen. Auf diese Pfahlgründung wurde ein 3,5 m hoher Stahlcaisson mit einem Durchmesser von 10 m gestülpt und 1,20 m mit Beton aufgefüllt. Auf dieser Betonplatte hat man starke Außenwände betoniert. Der leere Raum in der Caissonmitte diente zur Aufnahme von Trinkwasser. Auf diesem stabilen und hochwassersicheren Fundament wurde der Keller- und Maschinenraum in Klinkerbauweise errichtet. Die darüber befindliche Turmkonstruktion besteht aus gusseisernen Ringplattenelementen, die von der Isselburger Hütte geliefert wurden. In den insgesamt sechs Geschossen des Stahlturms befinden sich von unten nach oben ein Akkumulatorenraum, Betriebsmittelraum, Küche, Schlafraum, Wohnraum und Vorratsraum. Zum Schluss folgt der Laternenraum mit Kegeldach und Blitzableiter.
Die Stromerzeugung erfolgte anfangs durch zwei Gleichstromgeneratoren, die von zwei 12 PS starken Dieselmotoren angetrieben wurden. 1966 hat man den Leuchtturm Arngast über ein sechs Kilometer langes Seekabel an die landseitige Stromversorgung angeschlossen. Bei Stromausfall sorgt ein Drehstromgenerator für Notstrom.
Das Hauptfeuer wurde zunächst mit einer elektrischen Bogenlampe und das Nebenfeuer mit einer 100 Watt Glühlampe erzeugt. Die Gürtellinse hat eine Höhe von 112 cm und wird, ausgehend von ihrer Mitte, in sehr kleine kreisförmige Bereiche (Kreisringe) unterteilt. Die einzelnen Kreisringe erhalten an ihrer Oberfläche genau die Krümmung, die eine dicke Linse an dieser Stelle hätte. Damit wird die gleiche Brechung des Lichts erreicht, wie mit einer dicken Linse und es kann erheblich an Material und Gewicht gespart werden. Die Kennung wird mit Otterblenden erzeugt. Heute sorgt eine 1.600 Watt starke Xenon-Hochdrucklampe für eine Lichtstärke von 151.500 Candela. Die Lampe wird alle 2000 Betriebsstunden gewechselt.
Das Leuchtfeuer kennzeichnet das Fahrwasser in der Innenjade von der Geniusbank bis Wilhelmshaven und leitet die Schiffe in die Häfen von Dangast, Varel, und Wilhelmshaven. Der Leuchtturm erhielt seinen Namen nach der Insel Arngast, die 1905 einer Sturmflut zum Opfer fiel. Der Leuchtturm war bis 1968 mit drei Leuchtturmwärtern besetzt. Seitdem erfolgt die Fernsteuerung von der Schaltstelle in Wilhelmshaven.
Seit 2003 ist der Leuchtturm Arngast in das Verzeichnis der Kulturdenkmale - Baudenkmale - eingetragen, da auf Grund der geschichtlichen Bedeutung ein öffentliches Interesse an seiner Erhaltung besteht.

Leuchtturm Arngast

Der Jadebusen hat mit 3,7 Metern den höchsten Tidenhub an der deutschen Küste. Die Wattwanderung zum Leuchtturm Arngast gilt als die härteste der Nordseeküste und lockt unerschrockene Draufgänger aus aller Herren Länder an. In dem Schlickwatt kostet jeder Schritt Kraft. Wanderer, lass dich nicht täuschen! Als Entfernungsmesser dient deine Uhr, gilt die Zeit, das Gesetz der Tide. Am besten, man bricht mit auslaufendem Wasser auf und wenigstens beim ersten Mal mit kundigem Führer. Dann bleibt genügend Zeit, die Schönheiten des Watts zu studieren. Nach der Schlickzone und dem Durchwaten der Priele, die bei Flut gefährlich hoch anschwellen, beginnt die feinkörnige Sandwüste. Wer es lieber etwas gemütlicher haben möchte fährt ab Dangaster Hafen mit der Etta von Dangast zum Leuchtturm.
Am 07. Juli 2011 kam eine 55-Cent Sonderbriefmarke mit dem Motiv des Arngaster Leuchtturms heraus.

 

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