Otterblenden

Home  |  Nordsee  |  Ostsee  |  Seezeichen  |  Binnen  |  Themen  |  Verweise

 

Der Schwede Carl Gustaf Freiherr von Otter erfand 1876 die nach ihm benannten Otterblenden, um den Leuchttürmen eine unterscheidbare Kennung zu geben. Die Otterblenden bestehen aus mehreren lichtundurchlässigen Blechlamellen, die vor einer optischen Linse jalousieartig angeordnet und in ihrer Längsachse um 90° drehbar sind. Die Lamellen sind mechanisch über ein Gestänge oder einer Nockenwelle verbunden und werden über ein Gewichtsuhrwerk, Quecksilbermotor, Elektromotor oder Elektromagnete in einem bestimmten Rhythmus auf- und zugeklappt. Sind sie geschlossen, so überlappen sie sich und verdecken die Lichtquelle, sind sie geöffnet, lassen sie das Licht fast ungehindert durch. Dadurch wird die Kennung eines Leuchtfeuers erzeugt. Otterblenden haben gegenüber Umlaufblenden den Vorteil, dass man mit ihnen verschiedenen Sektoren unterschiedliche Kennungen geben kann.

Otterblende

In Deutschland wurden die Otterblenden erstmals 1881 am Leuchtturm Westermarkelsdorf verwendet. Anfangs wurden für den Antrieb Uhrwerke benutzt, deren Antriebsgewichte für die Automatisierung täglich hochgekurbelt werden mussten. Einige Otterblenden, wie die des Leuchtturms Dicke Berta, wurden pneumatisch über einen Quecksilbermotor angetrieben. Mit Einzug der Elektrifizierung benutzte man Elektromotoren mit Getriebe als Antrieb. Da durch das schnelle Öffnen und Schließen der Blendenbleche und der damit verbundene harte Anschlag zu unerwünschtem Flattern der Bleche führte, kam es zu unerwünschten Lichterscheinungen. Ab den 1960er Jahren wurden die Blenden deshalb mittels Elektromagneten gesteuert und kurz vor dem Anschlag abgebremst, so dass kein harter Anschlag mehr erfolgte.

Da mechanische Bauteile störanfällig sind, werden heute kaum noch Otterblenden verwendet und die Kennung meist elektronisch erzeugt.

Drehscheinwerfer mit Otterblende

Ehemaliger Drehscheinwerfer mit katodioptrischen Scheibenlinse und Otterblende vom Leuchtturm Stilo. Die gut erhaltene Leuchtfeueroptik aus dem Jahr 1906 befindet sich in der Museumsausstellung von Rixhöft (Rozewie).

 

Impressum

Sitemap

Leuchtfeuer-Datenbank