In der Geschichte der Schifffahrt gibt es viele Beispiele dafür, wie Schiffe, die die
Orientierung verloren, strandeten, mit Riffen und Schiffen kollidierten und
untergingen. Um den Seeleuten bei Tag und Nacht und jedem Wetter den rechten Weg zu weisen, sind
Seezeichen eine unverzichtbare Hilfe. Seit Beginn der Schifffahrt ist die
falsche Standortbestimmung die häufigste Ursache für Schiffsuntergänge. In
Deutschland wurde Fischern und Seeleuten zunächst durch offene Feuer aller Art
oder durch an Stangen aufgesteckte Fackeln die Orientierung erleichtert.
An allen Küsten der Welt befinden sich heute zahlreiche
Seezeichen, die Schiffen den Weg in ihren Hafen weisen. Fast schon zum Synonym
geworden für Sicherheit und Zuverlässigkeit stehen Leuchttürme an unseren Küsten
und erwachen erst mit Sonnenuntergang zu ihrem eigentlichen Leben. Es gibt sie
in allen Farben, Formen, Größen und Besonderheiten. Sie wurden vor
allem in der Zeit des Wechsels von der Segel- zur Dampfschifffahrt errichtet und ziehen die
Menschen schon seit jeher in ihren Bann. Leuchttürme sind aufgrund
ihrer Lage und Leuchtstärke über große Entfernungen zu sehen und
ermöglichen so die Navigation und das Umfahren gefährlicher Stellen
im Gewässer. Heutzutage werden die Leuchttürme auch als Antennenträger für
Radar- und Funkanlagen benutzt. Als Zeugnis maritimer Geschichte stehen rund ein
Drittel der deutschen Leuchttürme unter Denkmalschutz.
Jedes dieser maritimen Wahrzeichen strahlt eine besondere Faszination
aus. Das erste historisch nachweisbare Leuchtfeuer war der 282 v. Chr. erbaute
Pharos vor dem Hafen von Alexandria. Der älteste Leuchtturm an der deutschen Ostseeküste
befindet sich in Travemünde. Er ist allerdings nicht mehr in
Betrieb, wurde aber der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und kann von Besuchern
besichtigt werden. Der höchstgelegene Leuchtturm in Deutschland
Buk steht in Bastorf an der Ostsee. Der weltweit älteste, noch in Betrieb befindliche Leuchtturm
ist der spanische Herkulesturm (Torre de Hércules).
Der nördlichste Leuchtturm der Welt (Vestpynten) steht
westlich von Longyearbyen auf Spitzbergen. Der südlichste Leuchtturm der Welt (Faro Cabo de Hornos) befindet
auf einer Insel am Kap Hoorn. Der
westlichste Leuchtturm auf dem europäischen Kontinent ist der
Cabo da Roca auf dem
westlichsten Zipfel von Portugal. Der höchst
gelegene Leuchtturm der Welt ist der Faro de Puno am Titicacasee in
Peru. Er liegt auf einer Höhe von 3812 m. Der höchte Leuchtturm der Welt ist
131,4 m hoch und steht in Dschidda (Saudi-Arabien). Auf einigen Leuchttürmen, wie dem
Leuchturm in Dagebüll, kann man sogar
übernachten. Einige der architektonischen Meisterwerke sind Beispiele der
maritimen Baukunst und wurden deshalb unter Denkmalschutz gestellt.
Seit 1978 findet in Deutschland das "Betonnungssystem "A" (rot an Backbord, grün an
Steuerbord) für alle festen und schwimmenden Schifffahrtszeichen Anwendung, wie
auch schon in ganz Westeuropa. Es besteht aus einer Kombination kardinaler
(allgemeiner) und lateraler (fahrwasserbegrenzender) Zeichen. Die Bedeutung der
Seezeichen ergibt sich aus der Form und Farbe der Toppzeichen und der Kennung des
Feuers. Darüber hinaus gibt es weitere Bestimmungen über Leuchttürme, Leitfeuer,
Richtfeuer, Feuerschiffe und Großtonnen.
An der deutschen Nord- und Ostseeküste gibt es ca. 1000 feste Leuchtfeuer.
Auf dieser Web-Seite stellen wir die deutschen
Leuchtfeuer vor, die wir bei unseren Urlaubsfahrten an der Ost- und
Nordsee bzw. an den Binnengewässern besichtigen konnten. Dabei gehen wir auch kurz auf die Geschichte und
die technischen Daten der
Leuchttürme ein. Die geografischen Koordinaten wurden, wenn nicht aus Seekarten
übernommen, mit dem 'Garmin Oregon 700' ermittelt und auf ganze Sekunden gerundet.
Ganz herzlich möchten wir uns bei Dirk Berger vom WSA Stralsund bedanken, der
uns mit vielen Informationen und Fotos, vor allem aus der Vorkriegs- und
DDR-Zeit, versorgt hat.
Seit 2024 haben wir die
schwedischen
Leuchtfeuer, die wir bei unseren
jahrelangen Schwedenurlauben fotografieren konnten und die früher auf einer
eigenen Domain präsentiert wurden, in diese Webseite integriert. |