Teil 9: Tromsø - Aussichtsplatz
für Nordlichter
Langsam wurden die Städte wieder größer. Wir befanden uns aber immer noch
nördlich des Polarkreises. Die Altstadt von Tromsø liegt auf der Insel Tromøya,
die durch die Tromsøbrücke mit den neuen Stadtvierteln auf dem Festland und durch die Sandnessundbrücke mit
der Insel Kvaløya verbunden ist. Die bergige Insel Kvaløya schirmt Tromsø vom
kalten Polarmeer ab und so bleibt der Hafen eisfrei. Im Nordteil der Insel Tromøya befindet sich der
Flugplatz, von dem Linienmaschinen nach Spitzbergen fliegen. Das
Hurtigruten-Terminal im Hafen von Tromsø wird täglich von den Schiffen der
Hurtigruten angelaufen. Die flächenmäßig größte Stadt Norwegens hatte in
diesem Jahr über 70.000 Einwohner und jedes Jahr kommen ca. 1000 dazu. Der
größte Arbeitgeber in der Stadt mit über 6000 Angestellten ist das Krankenhaus,
das einzige weit und breit in der Finnmark. Vom 20. Mai bis zum 20. Juli geht
die Sonne hier nachts nicht unter und von September bis März ist die Saison für
das Naturspektakel der Nordlichter. Das Phänomen des Nordlichts wird in Tromsø
wissenschaftlich untersucht und in einem eigenen Planetarium dem interessierten
Publikum nähergebracht.

In Tromsø gibt es zwei Kreuzfahrtanleger. Der Prostneset Port für kleinere
Kreuzfahrtschiffe befindet sich direkt im Stadtzentrum. Hier legen auch die
Schiffen der Hurtigruten Flotte an. Größere
Kreuzfahrtschiffe wie die AIDAluna machen in Breivika am Pier 24 fest. Von
hier sind es gut vier Kilometer bis zum Zentrum. Wer Tromsø auf eigene Faust
erkunden wollte, für den hatte AIDA einen Shuttleservice eingerichtet. Die
Shuttlebusse pendelten den ganzen Tag in regelmäßigen Abständen von 8:00 bis um
16:00 Uhr. Nach so vielen landschaftlichen Reizen an den Vortagen, wollten wir
uns diesmal die norwegische Stadt in aller Ruhe anschauen und entschieden uns für eine knapp vierstündige geführte Tour.

Nachdem wir das Schiff verlassen hatten, brachte uns ein Autobus zur Talstation
der Seilbahn Fjellheisen,
mit der wir auf den 420 Meter hohen Berg Storsteinen hinauf fuhren. Nach ca. fünf Minuten waren
wir oben angekommen. Es fuhr immer eine Gondel den Berg hinauf und gleichzeitig
eine runter. Das spart Antriebsleistung, denn die herunterfahrende Gondel hilft
mit ihrem Gewicht die andere hochzuziehen, erklärte und der deutschsprachige
Guide. Oben genossen wir dann entspannt die wirklich fantastische Aussicht über
die Stadt, den Fjord und die Berge.
Ein weiteres Highlight auf unserer Tour war die Eismeerkathedrale
(Ishavskatedralen), das
Wahrzeichen der Stadt. Die nördlichste Kathedrale der Welt steht auf einem
kleinen Hügel am Ortsrand. Äußerlich gleicht sie durch die markante Dreiecksform
und die helle Farbe an einen Eisberg. Die evangelisch-lutherische Pfarr- und
Seemannskirche
beherbergt das größte Glasmosaik Europas. Nach einer kleinen
Stadtrundfahrt fuhren wir ins
Tromsø-Museum. Auf dem gut einstündigen Rundgang durch das Museum erzählte unser
deutschsprachiger Guide vieles über Norwegens polare Geschichte, Expeditionen,
die Eismeerjagd und die Welt des Urvolkes der Samen. Die Sápmi-Ausstellung
berichtet berichtet über die traditionelle Kultur der Samen und das kulturelle
und politische Erwachen der Samen (Samebevegelse) vom Ende des Zweiten
Weltkrieges bis heute. Unter anderem sahen wir hier auch einen großen Teil
der Ausstattung von Amundsens sagenhafter Südpol-Expedition. Die zoologische
Ausstellung zeigt, welche Tiere und Pflanzen wie
unter extremen Bedingungen überleben können. Mit einer kleinen Panoramafahrt ging es wieder zurück zum Schiff. Schön
anzusehen waren dabei die hübschen Fassaden der kleinen Holzhäuser in der
Altstadt, die von Kaufleuten Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut wurden. Zusammen
mit den modernen Gebäuden in Tromsø ergeben sie ein reizvolles architektonisches
Bild.

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