
Tag
|
Hafen
|
Land/Insel
|
Ankunft
|
Abfahrt
|
08.06.2017 -
Donnerstag
|
Kiel - Ostseekai
|
Deutschland
|
-
|
18:00 Uhr
|
10.06.2017 -
Samstag
|
Kirkwall
|
Orkney-Inseln
|
09:00 Uhr
|
16:00 Uhr
|
12.06.2017 - Montag
|
Reykjavik
|
Island
|
10:00 Uhr
|
20:00 Uhr
|
13.06.2017 -
Dienstag
|
Ísafjörður (Isafjord)
|
Island
|
10:00 Uhr
|
17:00 Uhr
|
14.06.2017 -
Mittwoch
|
Eyjafjörður / Akureyri
|
Island
|
07:00 Uhr
|
17:00 Uhr
|
17.06.2017 -
Samstag
|
Spitzbergen
|
Norwegen
|
08:00 Uhr
|
16:00 Uhr
|
18.06.2017 -
Sonntag
|
Nordkap / Honningsvåg
|
Norwegen
|
23:00 Uhr
|
-
|
19.06.2017 - Montag
|
Nordkap / Honningsvåg
|
Norwegen
|
-
|
05:00 Uhr
|
19.06.2017 - Montag
|
Hammerfest
|
Norwegen
|
10:00 Uhr
|
18:00 Uhr
|
20.06.2017 -
Dienstag
|
Tromsø
|
Norwegen
|
08:00 Uhr
|
17:00 Uhr
|
21.06.2017 -
Mittwoch
|
Gravdal / Lofoten
|
Norwegen
|
09:00 Uhr
|
19:00 Uhr
|
23.06.2017 -
Freitag
|
Bergen
|
Norwegen
|
08:00 Uhr
|
18:00 Uhr
|
25.06.2017 -
Sonntag
|
Kiel - Ostseekai
|
Deutschland
|
08:00 Uhr
|
-
|
Teil 1: Anfahrt nach Kiel und erster Seetag
Auch wenn viele Urlauber dem Drang nach dem Süden nicht widerstehen können,
entscheiden wir Nordlichter uns meistens für den Norden mit seinen
beeindruckenden Landschaften.
Der Norden lässt uns einfach nicht los. Nach 4 Jahren Auszeit von AIDA, reizte es uns erneut eine Kreuzfahrt zu buchen.
Gebucht wurde diesmal eine Innenkabine, die bei einer
Nordlandfahrt im Sommer den Vorteil hat, dass es beim Schlafen dunkel ist, denn am
Polarkreis ist es zu dieser Zeit Tag und Nacht hell. Außerdem kann man bei einer
Fahrt im Polarmeer wegen des meist frischen Windes sowieso nicht lange draußen
sitzen. Um uns auf die Reise einzustimmen, verfolgten wir schon vor unserer Abreise die
mit der Bugcam aufgenommenen Bilder und Schiffspositionen der ersten
Nordpolarmeer-Tour der AIDAluna in diesem Jahr. Wir buchten unsere Anreise in Eigenregie.
Am Donnerstag, den 08. Juni 2017 brachte unser Sohn uns früh morgens zum Bahnhof nach
Mehrhoog. Um 5:27 Uhr ging es mit dem Regionalzug in 45 Minuten zum Hauptbahnhof
Duisburg. Nach einer halben Stunde Wartezeit kam unser ICE, der uns nach Kiel
brachte.
Am Hauptbahnhof von Kiel angekommen wunderten wir uns über den Verkehr und die
vielen Menschen an den Busanlagen und auf dem Bahnhofsvorplatz. Der Hauptbahnhof an
der Kieler Förde ist Ausgangspunkt für die Strecken nach Hamburg, Lübeck,
Flensburg und Husum. Dazu kommen noch weit über 1000 Menschen, die mit dem
Zug angereist sind, um an der Kreuzfahrt teilzunehmen.
Der Transfer vom Bahnhof per Shuttlebus zum Ostseekai verlief unkompliziert und schnell.
Da lag die AIDAluna vor uns – unser Zuhause für die nächsten 17 Tage. Ein wenig
Zeit unseren "Bacillus scandinavicus", den wir uns 1980 bei einer Nordkaptour
eingefangen haben, ein wenig zu lindern. Auch der Check-In
am Kreuzfahrtterminal verlief zügig. Mit den Bordkarten in den Händen ging
es sofort aufs Schiff. Die Koffer wurden
ja direkt von der Crew zur Kabine gebracht, so dass wir uns darum nicht selber
kümmern mussten. Wir begannen unseren Rundgang auf der AIDAluna am zentralen Anlaufpunkt
eines jeden Schiffes, der Rezeption auf Deck 5.
Wie auf allen anderen Schiffen mit dem markanten Kussmund am Bug befinden sich die Restaurants am Heck, der
Spa & Soul-Bereich, die AIDA-Bar und -Lounge, der Fitness-Bereich am Bug und das
Theatrium in der Mitte des Schiffes.
Bei den Kabinennummern handelt es sich bei der ersten Ziffer um das Deck. Die
letzten drei Ziffern sind fortlaufende Kabinennummern, wobei sich die ungeraden 1xx und
3xx Nummern auf der Steuerbordseite und die geraden 2xx und 4xx Nummern auf der
Backbordseite befinden. Die Zählreihenfolge beginnt jeweils am Bug. Als Beispiel
befindet sich Kabine 4303 auf der Steuerbordseite auf Deck 4 vorne am Bug
und Kabine 8272 auf der Backbordseite auf Deck 8 am Heck des Schiffes. Auch das bereits auf allen anderen AIDA-Schiffen kennengelernte iTV ist vorhanden.
Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Fernsehen und PC. Die Bedienung ist
einfach und die Menüs sehr übersichtlich. Neben fernsehen kann man Radio hören,
Wetterbericht und Nachrichten abfragen, sowie die aktuelle Position des Schiffes auf einer
Seekarte
ansehen. Sowohl die "Aida Heute" wie auch die "Hafeninfos" kann man sich täglich
über das bordeigene Intranetportal der Aidaluna herunterladen. Außerdem sehr positiv, dass täglich Mineralwasser in ausreichender
Menge auf die Kabine gestellt wurde. Das ist Bestandteil des PREMIUM-Konzepts.
Wir verstauten unsere Kofferinhalte in die Schränke und warteten in unserer
Kabine auf den Beginn der Seenotrettungsübung, die einzige Pflichtveranstaltung
an Bord. Als um 17:00 Uhr das Signal 7 mal kurz einmal lang ertönte versammelten
wir uns mit unseren Rettungswesten an der Musterstation C auf Deck 5 und standen
dicht gedrängt unter unserem Rettungsboot mit der Nummer 3. Kaum zu glauben,
dass so ein Boot 141 Menschen aufnehmen soll. Nachdem wir alle vollzählig waren,
wurden wir von einem Matrose mit Megaphone aufgefordert, die an den
Schwimmwesten befestigten Signalpfeifen zu benutzen. Diese würden allerdings nur
nach einem Ernstfall desinfiziert. Die AIDAluna hatte noch keinen Ernstfall. :-)
Nach ca. 25 Minuten war alles vorbei. Nach der Seenotrettungsübung gingen wir zum Außendeckbereich
des Weite-Welt-Restaurants. Kurz vor 18.00 Uhr, dem vorgesehenen Ablegetermin,
meldete sich Kapitän Marc-Dominique Tidow von der Brücke und kündigte allen die bevorstehende Abfahrt der
Aidaluna an.
Von Deck 12 schauten wir ein letztes Mal über die Dächer Kiels. Gemeinsam stießen wir auf eine
schöne Reise an. Dann ging es los – kurz nach
18.00 Uhr löste sich die AIDAluna mit Typhongetöse und Auslaufmelodie vom Kai. Das
tägliche Auslaufen mit Sail away. Die
AIDAluna schob sich, begleitet von einigen Seglern, in die Kieler Förde. Wir
glitten an der Holtenauer Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals vorbei. "Die Schiffe,
die hier aus der Schleuse kommen, haben Vorfahrt", erzählte uns der
Kapitän
über die Lautsprecher. Wir ließen auf der
Backbordseite den grün-weißen Leuchtturm von Kiel-Friedrichsort sowie auf der
Steuerbordseite Kiel-Laboe mit dem Marineehrenmal hinter uns und steuerten die
Ostsee an. Ein Blick Richtung Himmel. Gut sah er nicht aus. Und schon kam er –
der leichte Regen. Der Außenbereich des Weite-Welt-Restaurants entvölkerte sich
blitzschnell. Gegen 20.50 Uhr gab es dann den Begrüßungssekt auf dem Pooldeck.
Wir hörten gerne, dass wir Urlaub hatten und
verfolgten anschließend die Welcome-Show im Theater. Eine gewisse Müdigkeit überfiel uns – also
verzogen wir uns in
die Kojen. Die Uhren wurden in der Nacht eine Stunde zurückgestellt, was uns sehr
entgegenkam, denn wir mussten uns erst einmal von den Anspannungen der letzten Tage
erholen und da freut man sich über jede Stunde, die man länger
schlafen kann. Nach einer ruhigen und entspannten Nacht hatten wir unseren ersten Seetag auf der
AIDAluna. Wir gingen frisch und munter zum Frühstücken. Wahnsinn, was da alles
geboten wurde. Allein 20 Sorten Tee, frisch duftendes Brot und Brötchen in
vielen verschiedenen Ausführungen, Quark, mehrere Sorten Marmelade, Wurst, Käse,
Lachs, Bratwürstchen, Rühreier, kross gebratene Speckscheiben, verschiedene
Säfte, Milch, Obst und vieles, vieles mehr. Wir genossen hemmungslos die
Reichhaltigkeit des Frühstücks und hatten danach das Gefühl, für den Rest des
Tages nichts mehr essen zu können. In den Restaurants gibt es keine
Kleiderordnung, beim Abendessen erwartet man allerdings eine lange Hose bei
Männern. Nach diesem ausgiebigen Frühstück machten wir einige Streifzüge durchs
Schiff. Auf der AIDAluna gab es eine Menge zu entdecken.
1. Seetag
An Seetagen wird auf den Aida Schiffen wirklich viel geboten. Sport, Koch-, Mal-,
Tanzkurse, Wein und Whiskyverkostung, Vorträge und vieles mehr. Da
wird mit Sicherheit niemandem langweilig. Die vielen Passagiere verlaufen sich,
aber der Andrang beim Essen ist und war auch schon immer groß. Wir lassen uns an
diesem Tag von Mahlzeit zu Mahlzeit treiben. Es fand Unterhaltung durch Musik
und Showeinlagen statt, Spielchen wurden veranstaltet, direkt neben dem Pool
gab es Brunch mit leckerem Thunfisch, Salaten und einigen anderen Leckereien.
Nach dem Mittagessen hielt der Schiffslektor Jörg Trobitzsch einen sehr
lehrreichen Vortrag mit dem Thema: "Auf den Spuren der Wikinger". Trobitzsch ist
Buchautor, Fotograf, Nordlandexperte und Abenteurer. Viele Jahre lebte er in
Norwegen, Island und Spitzbergen. Durch seinen Vortrag bekamen wir jede Menge
Insidertipps zu unseren Besuchen in Kirkwall und Reykjavik.
Man sagt, dass man pro Aida-Reise je nach Reisedauer ca. 3-5 Kilo zunimmt. Damit es bei uns nicht
ganz so schlimm wird, gingen wir nachmittags in den Fitnessbereich auf Deck 11
und radelten 30 Minuten auf einem Ergometer. Abends gingen wir dann in das Markt-Restaurant, wo sich schon vor Öffnung eine
lange Schlange vor dem Eingang bildete. Alle wollten nach Möglichkeit einen
kleinen Tisch für sich allein. Doch es gab fast nur größere Tische für 5-8
Personen. Für unseren Geschmack ein wenig zu viel Gedränge, aber die
AIDA-Schiffe sind nunmal Clubschiffe, wo man nicht allein ist. Es wird von Anfang an
dafür gesorgt, dass die Reisenden Kontakt finden. Nach dem Abendessen gab es im Theatrium eine Kapitäns- und Offiziersvorstellung,
bei der auch Fragen an die Crew gerichtet werden durften. Die interessanteste
Frage war: "Wie funktionieren eigentlich Stabilisatoren?" die der
Kapitän auch ausführlich erklärte. "Stabilisatoren sehen aus wie Flügel und
sorgen dafür, dass das Schiff auch bei rauer See ruhig bleibt. Auf der Brücke
wird die sogenannte Kränkung (Neigungswinkel) gemessen. Ab einem bestimmten Wert
werden die Stabilisatoren aktiviert. Diese liegen bei ruhiger See in einer
Tasche der Schiffswand und können innerhalb kurzer Zeit ausgefahren werden. Die
beiden ca. 11 Quadratmeter großen Tragflächen sorgen dafür, dass die
Rollbewegung des Schiffs, also die seitliche Schwankung, erheblich vermindert
wird. Dies geschieht dadurch, dass die Flächen sich vollautomatisch in
gegengesetzte Richtung neigen und somit immer im Wechsel auf der jeweils
kränkenden Seite eine aufrichtende Kraft erzeugen. Nach einem letzten Spaziergang über das Oberdeck ließen wir den Tag Revue
passieren. Zusammenfassend kann man sagen: Ein Seetag an Bord der AIDA ist sehr sehr belebt.
|